Die Pathologie (für Interessierte)

Die Pathologie (von altgriechisch πάθος páthos, deutsch ‚Krankheit, Leiden‘, und λόγος, lógos, deutsch ‚Lehre‘, also „Lehre von den Leiden“) ist allgemein die Lehre von krankhaften Vorgängen im Körper. Die anatomische Pathologie beurteilt Zellen, Gewebe und Organe des Menschen anhand ihrer makroskopischen, also mit den bloßen Auge erkennbaren, und lichtmikroskopischen Aspekte.

(Bild: Zellen in der Mikroskopie, 800-fache Vergrößerung)

Der Körper ist aufgebaut aus vielen verschiedenen Zellen, die sich zu Geweben zusammenschließen. Jedes Gewebe hat eine einzigartige Struktur, die auch bedingt ist durch die Aufgabe, die dieses Gewebe erfüllen muss.

(Bild: Dickdarmschleimhaut mit schlauchförmigen sog. Krypten für die Resorption von Nährstoffen)

In der Pathologie kann man aufgrund der Veränderungen der einelnen Zellen oder der Veränderung des Zellverbands (des Gewebes) erkennen welche Veränderung bzw. Krankheit vorliegt.

(Bild: Haut mit nestförmigen Neavuszellen eines gutartigen Leberflecks)

Typische physikalische und chemische Eigenschaften der Zellen werden genutzt um die Zellen im Durchlichtmikroskop erkennbar zu machen. Das geschieht bei Behandlung der Gewebe mit entsprechenden Farbstoffen.

(Bild: In der klassische Färbung mit Hematoxylin und Eosin werden die DNA-reichen Zellkerne blau, die proteinreichen Zellkörper pink angefärbt)

Biochemische Färbungen, z.B. mit spezifischen Antikörpern, helfen bestimmte Strukturen deutlich erkennbar zu machen, die mit anderen Methoden nicht oder nur schlecht nachgewiesen werden können.

(Bild: Magenschleimhaut mit brauner deutlicher Markierung der Bakterien Helicobacter pylori. Vgl. hierzu das Bild darüber mit der selben Probe, jedoch in HE-Färbung)

Molekularbiologische Untersuchungen, hauptsächlich an der Erbsubstanz (DNA) und deren Transkripten (mRNA) werden eingesetzt, wenn z.B. Tumore für eine individualisierte Therapie charakterisiert werden müssen. Diese Untersuchungen erlauben es bestimmte genetische Veränderungen eines Tumors zu identifizieren. Damit können dann Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die praktisch nur gegen diese Tumorzellen gerichtet sind. Eine Schädigung gesunder Zellen wird damit stark reduziert. Molekularbiologische Untersuchungen werden auch eingesetzt um erhöhte Risiken für malige Erkrankungen wie etwa Brustkrebs (z.B. bei BRCA1/2 – Mutationen) oder Darmkrebs (z.B. Lynch-Syndrom) erkennen zu können.
(Bild: Elektrophorese von PCR-Produkten)

Pathologen führen auch klinische Obduktionen durch. Die Untersuchung von Geweben lebender Patienten (Biopsie) überwiegt jedoch bei weitem.

(Bild: Die Anatomie des Dr. Tulp,
Rembrandt van Rijn, 1632)

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